BLOOD RIVER - Fluss des Grauens by Phillip Tomasso

BLOOD RIVER - Fluss des Grauens by Phillip Tomasso

Autor:Phillip Tomasso
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Extremangeln, Indonesien, Kannibalen, Menschenfresser, Papua Guinea, Schlingpflanzen, Suche, Tod, überleben, Ureinwohner, Urwald
ISBN: 9783958350533
Herausgeber: LUZIFER-Verlag
veröffentlicht: 2015-04-06T16:00:00+00:00


Kapitel 17

Von seinem Standpunkt unter den versammelten Wairoku beobachtete Rick, wie Biak und seine Frau miteinander diskutierten. Er wünschte sich, dass er ihr Gespräch hören und verstehen könnte. Es lag nicht daran, dass er seine Nase in ihre Angelegenheiten stecken wollte, sondern dass seine Wissensbegierde fast wie ein Hunger in ihm war. Die Kommunikation zwischen ihm und Karen war so schlecht und ineffektiv, dass er sich fragte, wie Pärchen auf der anderen Seite der Welt mit ihren Beziehungen umgingen.

Rick wusste, dass er weit davon entfernt war, ein idealer Ehemann zu sein: Seine Fähigkeit, Gefühle, Gedanken und Ideen mitzuteilen, ließ zu wünschen übrig. Es war nicht Karens Fehler, dass er außer über das Angeln über nichts vernünftig reden konnte. Allerdings wünschte er, dass sie sich zumindest etwas Zeit genommen hätte, ihn darin zu ermutigen. Doch sie tat es nie, und jeder Versuch fühlte sich gezwungen und unnatürlich an. Es war fast, als ob es ihr tatsächlich egal war, wie er sich fühlte oder was er dachte.

Und dann war da noch Jared.

Rick sah, wie Biak seiner Frau den geschwollenen Bauch rieb. Er konnte die Liebe bei jedem sanften und wohlgemeinten Handstrich fast von der Handfläche des Mannes hochsteigen sehen.

Jared würde am meisten darunter leiden, wenn Rick nach dieser Reise eine Scheidung wollte.

Sich scheiden zu lassen, war vielleicht nicht die Antwort – aber er war weit von zuhause weg und konnte sich beim besten Willen keine anderen Lösungen vorstellen.

Jemand pfiff laut und anhaltend.

Biak gab seiner Frau einen Kuss und rannte zu den anderen. Er stellte sich neben Rick und nickte ihm zu. Rick erwiderte die Geste. Es kam ihm vor, als hätten sie so etwas wie Dankbarkeit ausgetauscht.

Danny kam mit neuen Batterien und Filmen aus ihrer Hütte. Obwohl die Fackeln nützlich waren, bestritt niemand, dass die Kamerascheinwerfer die Dunkelheit besser durchdringen würden.

Tika sagte: »Der Häuptling möchte, dass einer Ihrer Kameramänner mit ihm kommt.«

»Das mache ich«, sagte Curtis. »Ich werde mit ihm gehen.«

Rick verzog das Gesicht. Er wollte nicht, dass sich das Team trennte – es war schon schlimm genug, dass Joanne und Halperin nicht mitkamen. Zumindest bezweifelte Rick bei ihnen nicht, dass sie in Sicherheit waren. Sie waren ja alle erwachsen und letztendlich nicht in seiner Verantwortung. Aber es änderte nichts daran, dass er sich trotzdem verantwortlich fühlte. »Ich muss wissen, dass du das wirklich machen willst, Curtis.«

»Will ich.«

»Du wirst nicht mal verstehen, was geredet wird.« Tika würde auf jeden Fall bei ihm bleiben. Rick konnte sich nicht vorstellen, ohne sie auf die Suche zu gehen.

»He, ist doch alles ganz easy, Alter. Ich finde zwei oder drei Kinder und muss bloß auf sie zeigen. Die andern gucken, wo ich hinzeige, und das war’s. Genauso andersrum – wenn ich sie auf einmal alle losrennen sehe, muss ich ja nicht unbedingt wissen, vor was sie weglaufen. Ich laufe einfach auch los. Oder? Simpler kann es gar nicht sein, Mann.«

Simpler konnte es tatsächlich nicht sein, dachte Rick, aber es konnte auf jeden Fall komplizierter werden, und zwar schnell. Es gab zu viele Variablen, um all die Probleme, die sich auftun konnten, überblicken zu können.



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